Stöcken Open

in Hannover am 20. Oktober 2001 auf Hardcourt

Normalerweise kommt das Fazit über ein Turnier ja am Ende, aber in dem Fall werde ich mal mit den Normen brechen: auch wenn wir nur zu viert waren (Alexander, Frank, Holger und ich), war es ein fantastisches Turnier. Es gab keinen Überflieger, aber auch keiner von uns fiel wesentlich ab.
Im Einzel begann ich gegen Frank, hier war auch gleich das klarste Spiel der Vorrunde. Das plumpe Ergebnis - Frank siegte 6:3 6:1 - lässt zwar einen klaren Sieg vermuten, doch diesen musste er auch über 14 Minuten Spielzeit (und damit war dies das kürzeste Spiel des Tages!) erarbeiten. Holger besiegte Alexander ebenso klar in seinem ersten Spiel, allerdings wurde Alex gegen Ende schon merklich stärker. Dann ging es wirchtig los. Alexander gewann gegen mich 6:3 7:5. War der erste Satz schon eng umkämpft, verkam der zweite zu einem einzigen Breakfestival. Am Ende gab ich meinen letzten Service mit einem Doppelfehler ab.
Danach folgten zwei Dreisatzmatches. Frank ging gegen Holger in Satzvorsprung (6:3), doch dieser konnte den Spieß wieder drehen und siegte in einem hochklassigen Match 3:6 6:3 6:4. Danach verlor Frank die Linie, im folgenden Match gegen Alex verlor er den ersten Satz kläglich 0:6, es klappte schlichtweg nichts bei ihm. Doch er kam zurück und kämpfte sich in einem spannenden Spiel zurück. 0:6 7:5 6:4 hieß es am Ende aus Franks Sicht und trotz des klaren ersten Satz (in dem Frank unter zehn Punkte machte!) sahen wir fast 200 Punkte. Viele Aufschlagspiele gingen über Deuce, manchmal brauchten die beiden mehr als zehn Vorteile, um einen Sieger in einem Spiel zu ermitteln. Im letzten Match hatte ich gegen Holger die Chance, das erste Mal seit langem gegen ihn einen Satz zu holen. Nachdem Holger im ersten Satz das kleine Quentchen besser war und 6:3 gewann, verschenke ich bei 5:4 eigener Aufschlag im zweiten Satz die klare und wohl auch verdiente Chance, den dritten Satz zu erzwingen. Holger gewann in einem engen Match 6:3 7:5.
Damit war Holger der ungeschlagene Gruppensieger. Im Halbfinal-Spiel zwischen dem Zweit- und Drittplazierten nutzte Alexander dann die Chance zu einer Revange gegen Frank. Im ersten Satz hatte er leichten Vorteil und gewann auch 6:3, der zweite Satz war wiederum absolut eng und ausgeglichen, so musste der Tie-Break entscheiden. Diesen verlor der Gastgeber 4:7. 24 Minuten für ein Zweisatzmatch, ein grandioses Spiel! Im zweiten Halbfinale hatte zwar Holger klaren Vorteil und gewann auch sicher 6:2 6:1, aber auch hier ging es wieder knapper zu, als das plumpe Ergebnis vermuten läßt.
Im Finale sah Holger schon wie der sichere Sieger aus. Im ersten Satz gelang Alex nicht viel, Holger hatte - zumindest für diesen engen Turniertag - wenig Mühe. Auch anfangs des zweiten Satzes sah es nach einem relativ klaren Sieg aus. Alexander kämpfte sich aber stark zurück und gestaltete das Ende des zweiten Satzes sehr ausgeglichen. Am Ende fehlte Alex sicherlich auch das Quentchen Glück, aber Holger gewann das Turnier verdient durch ein 6:2 7:5. Wie konzentriert Holger aufspielte, sieht man allein an seinem ersten Aufschlag von 100%!
Damit rückt er in der Rangliste wieder bis auf drei Punkte an Niels heran, an den übrigen Plazierungen ändert sich nichts.
Bei vier so ausgeglichenen Leuten bot es sich natürlich an, das Doppel als Doubles Challenge zu spielen. Beim ersten Spiel hatten Frank und ich teilweise noch Umstellungs- und Abstimmungsprobleme, deswegen gewannen Holger und Alex verdient 6:3 7:5. Im zweiten Doppel gewannen Frank und Alex gegen Holger und mich den ersten Satz relativ klar und sicher, doch wir konnten einen dritten Satz erkämpfen. Am Ende fehlten dann aber die Nerven, konzentriert das Spiel zu beenden, deswegen konnte der Gastgeber mit seinem Partner am Ende verdient 6:3 4:6 6:4 gewinnen. Das dritte Spiel bestritten folgerichtig Alexander und ich gegen das eingespielte "Hannover-Doppel". Den ersten Satz konnten wir uns noch 6:3 erkämpfen, dann sah es aber so aus, als würde sich die Eingespieltheit von Holger und Frank auszahlen - sie gewannen den zweiten Satz sicher und fast ohne Gegenwehr 6:1. Doch wir kamen zurück ins Spiel und konnten das entscheidende Break holen, am Ende stand es 6:4 im dritten Satz.
Damit war Alexander ungeschlagener Sieger der Doubles Challenge nach drei sehr engen Doppeln. Zweiter wurde Holger (weil er einen Satz mehr gewonnen hatte), ich musste auch hier die rote Laterne nehmen, da Frank drei Spiele im Laufe der Challenge mehr gewonnen hatte - auch ein Indiz dafür, wie knapp es zuging und wie spannend diese Spielform bei kleinen, ausgeglichenen Gruppen sein kann!
Da ich das Fazit schon vorgezogen habe, sage ich einfach nur nochmal: ein tolles Turnier! Vielen Dank natürlich auch an den Gastgeber Frank (danke für das lecker chinesische Essen *g*).

Vorrunde:

Frank Wenderoth Florian Büchting 6:3 6:1
Holger Schönemeier Alexander von A.-B. 6:1 6:3
Florian Büchting Alexander von A.-B. 3:6 5:7
Frank Wenderoth Holger Schönemeier 6:3 3:6 4:6
Alexander von A.-B. Frank Wenderoth 6:0 5:7 4:6
Holger Schönemeier Florian Büchting 6:3 7:5

Abschlusstabelle nach der Vorrunde
PlatzSpielerSätzeMatches
1. Holger Schönemeier 6:1 3:0
2. Frank Wenderoth 5:3 2:1
3. Alexander von A.-B. 3:4 1:2
4. Florian Büchting 0:6 0:3

Halbfinale

Alexander von A.-B. Frank Wenderoth 6:3 7:6(4)
Holger Schönemeier Florian Büchting 6:2 6:1

Finale

Holger Schönemeier Alexander von A.-B. 6:2 7:5



Doppel

Doubles Challenge:

Florian Büchting/
Frank Wenderoth
Holger Schönemeier/
Alexander von A.-B.
3:6 5:7
Alexander von A.-B./
Frank Wenderoth
Florian Büchting/
Holger Schönemeier
6:3 4:6 6:4
Florian Büchting/
Alexander von A.-B.
Frank Wenderoth/
Holger Schönemeier
6:3 1:6 6:4


Tabelle
Frank Dritter, weil er drei Spiele mehr gewonnen hat
PlatzSpielerSätzeMatches
1. Alexander von Alten-Bockum 6:2 3:0
3. Holger Schönemeier 4:4 1:2
3. Frank Wenderoth 3:5 1:2
4. Florian Büchting 3:5 1:2